6. Ressourcenschonung

6.2 Demontage- und Recyclingzentrum bildet Jugendliche aus

Das Demontage- und Recycling-Zentrum (DRZ) ist ein sozialökonomischer Betrieb der Wiener Volkshochschulen und arbeitet im Auftrag des AMS Wien. Hier unterstützen 200 langzeitarbeitssuchende Personen pro Jahr in temporären Jobs mit sozialarbeiterischer Begleitung die Wiener Kreislaufwirtschaft. Die Tätigkeiten des DRZ fokussieren auf die Behandlung von Elektroaltgeräten. Täglich werden sechs Tonnen getrennt gesammelte Elektroaltgeräte von den Wiener Mistplätzen abgeholt und im DRZ umweltgerecht verarbeitet, pro Jahr sind das ca. 1500 Tonnen Elektroaltgeräte, ca. 13 % des Aufkommens von ganz Wien. Immerhin ca. 20 000 Stück davon konnten 2021 repariert und wiederverkauft werden. Der Rest wird manuell zerlegt und von Schadstoffen befreit, sodass die Wertstoffe möglichst sortenrein dem Recycling zugeführt werden können. Manche Teile von Elektroschrott sind zu schön für die stoffliche Verwertung: Diese werden in der trash_design Manufaktur zu neuen Upcycling-Produkten verarbeitet.

Das Programm AusbildungsFit (AFit) BOK unterstützt ausgrenzungsgefährdete Jugendliche beim nächstmöglichen Schritt in Richtung individuelle Ausbildungsreife. Es besteht eine jahrelange Kooperation zwischen dem Trainingsmodul Reparatur und Wiederverwertung und dem DRZ. Es ist zu beobachten, dass sich Berufe mit Umweltschwerpunkt in der Zielgruppe zunehmend als interessante berufliche Perspektive etablieren – die Kurse werden immer beliebter. Die Jugendlichen lernen hier die Anforderungen im regulären Betriebsgeschehen kennen. Dabei soll der gesamte Arbeitsprozess von der Zerlegung bis zur Neuverwertung bzw. Neuinterpretation sichtbar gemacht werden.

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Demontage im DRZ, © Louis Lammertyn
Abbildung: Demontage im DRZ, © Louis Lammertyn

So trägt die Ausbildung im DRZ zur Erreichung der SDGs bei:

Das Bildungsprogramm fördert Jugendliche und Erwachsene, die entsprechende fachliche und berufliche Qualifikationen für eine Beschäftigung, eine menschenwürdige Arbeit und Unternehmertum (SDG 4.4) sowie die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung und einer nachhaltigen Lebensweise erwerben wollen (SDG 4.7).

Das Programm leistet einen Beitrag dazu, die Ressourceneffizienz in Konsum und Produktion Schritt für Schritt zu verbessern und die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltzerstörung anzustreben (SDG 8.4) sowie den Anteil junger Menschen, die ohne Beschäftigung sind und keine Schul- oder Berufsausbildung durchlaufen, erheblich zu verringern (SDG 8.6).

Darüber hinaus leistet das Programm einen Beitrag, bis 2030 das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich zu verringern (SDG 12.5).